Geschichte der SP Bülach

Bülach, eines der wenigen Schweizer Städtchen mit einer noch fast vollumfänglich erhaltenen Stadtmauer, vielen Fachwerkhäusern und einigen Gassen, wie man sie sich schöner kaum vorstellen kann und es auch nicht tut, wenn man auf der Autobahn vorbeirast oder mit dem Zug von zum Beispiel Zürich via Bülach und Schaffhausen nach Stuttgart reist.

Der Bezirkshauptort im Zürcher Unterland mit seinen heute fast 18’000 Einwohnerinnen und Einwohnern (2012) liegt geografisch äusserst gut. So sind es nur wenige Kilometer nach Zürich, Winterthur oder Schaffhausen.

Bereits vor über 100 Jahren wurde unsere Gemeinde zu einem nicht unwichtigen Verkehrsknotenpunkt der Schweizerischen Bundesbahnen und prägte somit die Geschichte von Bülach und damit auch die Geschichte unser SP-Sektion.

Viele in unserem Städtchen Wohnende fanden eine Arbeitsstelle bei der Bahn.  Grössere Industrien und somit ebenfalls ganz wichtige Arbeitgeber waren die bekannte Bülacher Glashütte, die Giesserei Sulzer (Guss), die heute noch als  einzig (!) überlebende Motorenwicklerei Landert und später auch der Stahlbauer Geilinger. Als diese Firmen noch boomten oder eben in der guten, alten Zeit…, bestand die Bülacher Bevölkerung mehrheitlich aus Arbeiterinnen und Arbeitern.

Unsere SP-Sektion wurde dann auch von Arbeitern gegründet und die Mitglieder setzten sich für ihre ureigenen sozialen Interessen selbst ein. Die heutige SP-Sektion ist wohl kaum ein zürcherischer Einzelfall uns so besteht sie seit einiger Zeit mehrheitlich aus Mitgliedern, die in akademischen Berufen tätig sind und der typische Arbeiter bildet die klare Ausnahme.

Bemerkenswert dürfte jedoch die Tatsache sein, dass die EinwohnerInnen unserer sehr lebenswerten und auch besuchenswerten Stadt schon immer äusserst konservativ waren und es hartneckisch geblieben sind – dies trotz der früher so zahlreichen ArbeiterInnen! Leicht erkennbar ist dies besonders an den nationalen- wie auch kantonalen Abstimmungen. Selbst innerhalb des Bezirks Bülach, stimmen mindestens die grösseren Gemeinden unseres Bezirks, ausser eben die Mehrheit unserer Gemeinde, eher wie Städter. Als interessantes und aktuellstes Beispiel sei der UNO-Beitritt erwähnt.
Als eine der ganz wenigen grösseren Zürcherischen Gemeinden, lehnte unsere Kommune einen Beitritt zur UNO, wenn auch nur knapp, ab.

Sind wir denn nun, ohne dies wertend zu meinen, eine etwas besondere SP-Sektion im Kanton Zürich? Oder eben eine ganz normale, nette und linke Niederlassung mit einer uns motivierenden Nabelschnur ins Parteizentrum nach dem parteipolitischen erfolgreichen Zürich ? In Bezug auf andere Sektionen heben wir uns hier betreffend unserer Anliegen für die wir uns auf lokaler Ebene einsetzen, nicht besonders ab. Einsetzen konnten und können wir uns natürlich auch nur mit den üblichen, den uns zur Verfügung stehenden Mitteln. Manchmal taten und tun wir dies erfolglos, manchmal zum Glück auch erfolgreich. Dennoch unterscheiden wir uns möglicherweise von mindesteins einigen anderen Gemeinden im Kanton Zürich.

Denn bei uns wurde etwas ausgedacht, wie Zugezogene von Einheimischen klar unterschieden werden können. Warum sollte man denn so etwas? Nun, Zugezogene könnten möglicherweise in böser Absicht etwas Neues in unsere Kommune bringen und somit gar auch noch Veränderungen herbeiführen… Die Mehrheit der Bevölkerung möchte jedoch nichts Neues oder nur allmählich und zeitlich immer stark verschoben zum Tempo der durchschnittlichen Städte im Kanton.

Die Zugezogenen werden also vom Fragenden ganz unwissend nach ihrem Wohnort gefragt. Antwortet die Person mit: „in Büüli“ ist sie Einheimisch, d.h. mindestens hier geboren und wird somit als Büülermerin oder Büülemer bezeichnet. Die Person ist somit angesehen wird allgemein geschätzt, mindestens aber respektiert. Ihre Ansicht ist von Bedeutung, sie hat gute Chancen von den anderen BüülemerInnen relativ unabhängig von notwendigen und oder auch nur gewünschten Fähigkeiten, in ein Amt gewählt zu werden. Antwortet die Person jedoch mit: „in Bülach“, ist sie lediglich eine Bülacherin oder ein Bülacher, also zugezogen, und hat dann auch nicht allzu viel  mitzureden und schon gar nicht mitzubestimmen…Für solche die sich gerne als eine Büülemerin oder eben ein Büülemer ausgeben möchten und dies mit mogeln den echten Einheimischen vorzugaukeln versuchen, ist eine Testfrage entstanden: unmittelbar neben der Altstadt liegt ein kleiner Hügel, der von Einheimischen als „Volebere“ bezeichnet wird. Wird dieser vom Gefragten jedoch als „Lindenhof“ bezeichnet, ist dies falsch und die Person somit weit, weit davon entfernt, eine Büülemerin oder ein Büülemer zu sein.Wenn Du nun glaubst, ohne oder mit diesem dir nun vermittelten Wissen, nach Bülach kommen zu können und unser sozialpolitisches Verhalten unserer Sektion ausspionieren zu können, liegst Du richtig. Denn obwohl sich die Büülemrinnen und Büülemer einige  Fangfragen ausgedacht haben, sind die SP-ler doch eher BülacherInnen…und so kannst Du Dich jederzeit gerne bei unserer Sektion melden. Wir zeigen Dir unser Städtchen und erzählen Dir gerne mehr über uns und unsere besonders normale Sektion.

März 2002 (aktualisiert 2012)